Brustkrebs ist die hierzulande häufigste Tumorerkrankung der Frau. Das Lebenszeitrisiko beträgt über 10 %. In den meisten Fällen spielen sog. multifaktorielle Ursachen (Umweltfaktoren und / oder [mehrere] genetische Faktoren in Kombination) in der Krebsentstehung eine Rolle. Treten aber mehrere Erkrankungen in der Familie oder bei einer Person auf, so kann auch eine erbliche Form vorliegen.
In den vergangenen Jahren hat das deutsche Konsortium „Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“ Kriterien entwickelt, wann aufgrund der (Familien-)Anamnese eine genetische Untersuchung sinnvoll erscheint.
Neben Brustkrebs ist zumeist auch das Risiko des Auftretens von Eierstockkrebs und ggf. weiterer Tumorerkrankungen erhöht. Die Risikozahlen sind je nach genetischer Ursache unterschiedlich stark erhöht und dementsprechend werden unterschiedlich engmaschige Vorsorgeuntersuchungen empfohlen.
Bei über 10 % aller Patientinnen, die nachfolgende Kriterien erfüllen, können Mutationen in den bisher bekannten Risikogenen nachgewiesen werden. Momentan kann Personen aus Hochrisikofamilien eine molekulargenetische Untersuchung angeboten werden. Hierbei sollte zunächst möglichst ein betroffenes Familienmitglied untersucht werden. Nach Beschluss des deutschen Konsortiums „Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“ werden in einer sog. Panel-Analyse (NGS-basiert) (Link zu ECS) momentan fünf Gene gleichzeitig untersucht. Hierzu zählen die Gene BRCA1 und BRCA2, CHEK2, PALB2 und RAD51C.
Für eine Analyse benötigen wir ca. 3-5 ml EDTA-Blut, einen Überweisungsschein nach Muster 10 (für gesetzlich Versicherte) bzw. eine Kostenübernahmeerklärung (für privat Versicherte) sowie eine unterschriebene Einverständniserklärung der Patientin / des Patienten nach Gendiagnostikgesetz (Link zu Infos).